Video Zusammenfassungen

Training mit Hündin "Ricca" 
Teil 1: Begegnung mit anderen Hunden

Thema: Der Hund rennt respektlos auf andere Hunde zu

Conny trainiert diesmal mit Elena und Ricca. Ricca ist eine 5 Jahre alte, kastrierte Labradoodle Hündin. Als ausgebildete Therapiebegleithündin begleitet sie Elenas Mutter in die Praxis. Auf dem Spaziergang stürmt Ricca aber oft sehr distanzlos auf andere Hunde zu. Derzeit hat Ricca daher nur Kontakt zu bekannten Hunden.

Conny lädt zwei Hündinnen ein, die als Testhund fungieren sollen. Die erste Begegnung findet mit der jungen Islandhündin Rita statt, zuerst hinter einem Zaun. Ricca stürmt nicht direkt zum Zaun, sondern schnüffelt auf dem Boden, hat also kein dringendes Bedürfnis den Kontakt zu suchen. Im direkten Kontakt auf derselben Wiese, zeigt sich Ricca sehr präsent. Junghündin Rita ist hingegen sehr devot. Sie gibt sich infantil, wird dabei aber immer fordernder und zeigt eine aktive Unterwerfung. Zwischen den Hündinnen entsteht letztendlich auch Dynamik, mit der Rita zum Teil überfordert ist, worauf sie Schutz bei ihrem Menschen sucht. Ricca zeigt eine Tendenz, sich über den anderen Hund zu stellen oder den Kopf aufzulegen, jedoch ohne weitere Handlungen vorzunehmen.

Die zweite Begegnung findet mit Labradormischlingshündin Abbey statt, diesmal sofort auf derselben Wiese. Ricca schleicht sich an Abbey an und fixiert dabei. Gleichzeitig kann man einen Rundrücken und eine angelegte Rute sehen. Als Abbey selbst dynamisch wird, möchte Ricca sie stoppen.

Fazit: Ricca zeigt einerseits ihre territoriale Motivation, da sie andere Hunde maßregelt, wenn diese sich frei und dynamisch bewegen. Andererseits scheint Ricca in der Begegnung mit Hunden unsicher zu sein. Sie fährt nach dem Prinzip „Angriff ist die beste Verteidigung“. Bereits auf Distanz droht sie Hunden, nicht zu nahe zu kommen, ihre Körpersprache (Rundrücken, angelegte Rute, aufgestellte Nackenhaare) drückt aber Unsicherheit aus.

Connys Tipp: Hund abschirmen, dabei wichtig

Nicht ableinen! Wenn ein Hund die Tendenz zeigt, zu anderen Hunden drohend hinzustürmen, sollte der Hund bei einer möglichen Begegnung mit einem freilaufenden nicht automatisch abgeleint werden. Viel eher sollte der Hund bei sich gehalten und der fremde Hund abgeschirmt werden. Dafür hält der Menschen den eigenen Hund hinter sich und geht einen großen Schritt auf den anderen Hund zu. Den Oberkörper neigt er dabei nach vorne. Der andere Hund sollte diese Geste verstehen und sich fernhalten.

Hinten! Das Signal „Hinten“ ist sehr praktisch, um den Hund hinter sich schicken zu können, während man sich darum kümmert, den anderen Hund von sich fernzuhalten. Dafür nimmt man ein Leckerchen in die Hand und lockt den Hund in einem großen Bogen hinter sich. Sobald der Hund hinter dem Menschen steht, folgt das Signal „Hinten“ und der Hund wird belohnt. Vorerst reicht es, wenn der Hund steht. In einem zweiten Schritt gibt der Mensch, nachdem der Hund nach hinten gegangen ist und seine Belohnung bekommen hat, das Signal „Sitz“ und belohnt dies ebenfalls. Nach einigen Wiederholungen setzt sich der Hund automatisch und es reicht das Signal „Hinten“ aus.

Mensch als Ringrichter! Wenn es zu Kontakt kommt, sollte der Mensch entscheiden, was erlaubt ist und welches Verhalten zu ruppig ist. Der Mensch sollte also ein Verhalten abbrechen können und das Verhalten des Hundes entsprechend korrigieren. Dabei ist eine klare Körpersprache sehr wichtig.

Heldinnenpunkte sammeln! Sucht ein Hund Schutz, sollte dieser von seinem Menschen auch gegeben werden, indem er einen beherzten Schritt auf den anderen Hund zu macht und ihn so vom schutzsuchenden Hund vertreibt. Ist der Hund davon zu wenig beeindruckt, kann man auch mit einem Fuß aufstampfen.