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Hundesenioren

Über die Tücken, Lasten und „Romantik des Alterns“ unserer Hunde

Dass das Altern ein unaufhaltbarer Prozess ist, lehrt uns das Leben ja täglich aufs Neue. Und auch vor unseren Vierbeinern macht diese List keinen Halt. Schwer fällt uns das vor allem, weil unsere geliebten Vierbeiner einfach nicht so alt werden wie wir und dieser Vorgang oft schneller da ist, als einem lieb ist...

Meine Rhodesian-Ridgeback-Hündin „Abbey“ ist fast 14 Jahre alt geworden – sie war also ein Methusalem für Hunde ihrer Rasse und Größe. Abbey habe ich im Alter von ca. 6 Jahren aus einem slowakischen Tierheim übernommen. Mir ist es immer wichtig, Hunden eine zweite Chance zu geben, vor allem aber – ja, das ist ein Geständnis – nervt mich die Welpenzeit, weswegen ich sie bei meinen Hunden immer gerne großzügig umgangen bin. Eine meiner größten Schwächen ist Ungeduld, und so gestehe ich, wahrscheinlich zu ungeduldig zu sein, wenn der kleine tapsige Welpe im Schneckentempo Gassi geht und sich von jedem Blatt und Schmetterling in Trance versetzen lässt. Dazu muss man natürlich alle paar Stunden raus, damit kein Geschäft danebengeht und eine gute Stubenreinheit antrainiert wird. Warum ich das erzähle? Meine Abbey war im Alter nun wieder komplett in diese Phase geraten. Ähnlich wie bei alten pflegebedürftigen Menschen entwickeln sich auch Hunde in diesem Lebensabschnitt quasi wieder zurück. Da hatte ich nun also meinen Riesenwelpen. 37 kg, die im Schneckentempo völlig demotiviert die Straße entlangschlenderten. Etwa einmal pro Tag ging ein Geschäft daneben, weil Abbey den Druck einfach zu kurzfristig bemerkt hatte oder es beim Schlafen erst gar nicht spürte. Sie wurde irgendwann dann auch dement, was sich häufig in leicht amüsanter Desorientierung bemerkbar machte. Etwa, wenn sie bei einem etwas längeren Spaziergang zu irgendeinem Auto ging, Hauptsache, es ging schnell wieder nach Hause. Oder auch einfach mal völlig fremde Hauseingänge wählte, weil sie fand, dass es Zeit war, umzukehren. Meine tiefe Liebe zu ihr siegte natürlich über meine Ungeduld, und so hatte ich auch gelernt, bei unseren kurzen Ausflügen etwas zu entschleunigen, und ihrem Alter mit höchstem Respekt und Würde zu begegnen.

Wann altern Hunde eigentlich?

Eine Studie der Uni Göttingen aus 2013 mit rund 50.000 Hundedaten von 74 verschiedenen Rassen hat bewiesen, dass „große Hunde schneller altern“. Warum genau das so ist, weiß die Wissenschaft leider noch nicht, generell hat man aber festgestellt, dass große Varianten innerhalb einer Tierart eher früher sterben als kleine. Eine Theorie, die ich sehr plausibel finde, besagt, dass das verhältnismäßig schnelle Wachstum und die Versorgung eines großen Tieres mehr Zellenergie bräuchte, was in Folge dazu führt, dass die Zellalterung schneller voranschreitet. 

Ermittelt wurde auch, dass große Hunde (also etwa ab Größe Labrador) im Schnitt 5–8 Jahre alt werden, kleine Hunde hingegen ....