
Video Zusammenfassungen
Training mit Mischlingsrüde "Mochi" –
Teil 3: Besuchersituationen managen!
Mochi rastet bei Besuch aus und soll nun entspannt auf seiner Liegestelle bleiben
Liegestellentraining! In Besuchssituationen sollte es möglich sein, den Hund auf seine Liegestelle zu schicken und ihn dort bleiben zu lassen, bis der Mensch das Signal auflöst. Der Mensch muss zur Türe gehen und den Besuch in Ruhe empfangen können – ohne dass der Hund aufspringt und zum Besuch rennt. Es darf nicht die Aufgabe des Hundes sein, Besuch als erstes „abzuchecken“ und „dessen Ausweise zu kontrollieren“. Der Hund sollte also lernen, auf seiner Liegestelle zu warten, bis der Mensch dem Hund ggfs. Kontakt mit dem Besuch erlaubt. Damit der Hund lernt, auf eine Liegestelle zu gehen, lockt man den Hund auf diese und spricht das Signal (z.B. „Decke“) aus, sobald sich alle vier Pfoten auf der Liegestelle befinden. Der Hund wird belohnt und das Signal aufgelöst. Sukzessive wird dabei auch Distanz aufgebaut, sodass man den Hund schließlich auch aus größerer Entfernung auf die Liegestelle schicken kann. Training sollte stets so aufgebaut werden, dass keine Fehler entstehen, der Hund die Aufgabe also auch schaffen kann. Der Mensch muss demnach wissen, was er in welcher Situation von seinem Hund verlangen kann.
Management über die Leine! Wenn Besuch erwartet wird, der Hund es aber noch nicht schafft, über ein Signal auf seiner Liegestelle zu warten, ist es sinnvoll, den Hund anzuleinen. In der Nähe des Körbchens befindet sich entweder ein Möbelstück, an dem eine Leine angebracht werden kann, oder man befestigt einen Haken an der Wand, an dem der Hund angeleint werden kann. Da sich der Hund nun nicht von seiner Liegestelle wegbewegen kann, hat er keinen Erfolg damit, den Besuch abzuchecken oder gar zu vertreiben.
Ignoranz! Der Besuch muss angeleitet werden, den Hund auch tatsächlich zu ignorieren. Ignoranz bedeutet: Hund nicht anschauen, nicht ansprechen und nicht anfassen!
Unstrategische Liegestellen! Die Liegestelle des Hundes darf nicht strategisch platziert werden. Gegebenenfalls sollte man das Hundebett so umstellen, dass der Hund nicht zur Türe sehen kann oder Besuch direkt an ihm vorbei geht. Die Hundehalter:innen sollen sich immer zwischen Türe bzw. Besuch und Hund befinden.
Auf der Decke bleiben! Im nächsten Trainingsschritt soll der Hund auch lernen, auf der Decke zu bleiben. Dafür entfernt sich der Mensch nur wenige Schritte, kommt zurück und belohnt den Hund (nicht vergessen, das Signal zu wiederholen oder es aufzulösen!). Die Schwierigkeit wird nun langsam gesteigert und die Ablenkungen erhöht. Dabei macht es Sinn, auch diverse alltägliche Situationen im „Trockentraining“ zu üben. Der Hund wird dafür beispielsweise auf die Decke geschickt, der Mensch geht zur Türe, stellt eine Begrüßungssequenz nach, geht zum Hund zurück und belohnt ihn. So werden auch Besuchssituationen zu einer alltäglichen Erfahrung für den Hund.
Alltagstauglichkeit! Der Hund sollte nicht nur auf die Liegestelle geschickt werden, wenn Besuch erwartet wird, da der Hund seine Liegestelle sonst automatisch mit der Aufregung der Besuchssituation verknüpft. Es sollte zum Alltag gehören, dass der Hund immer wieder auf seinen Platz geschickt wird und sich dort für eine gewisse Zeit aufhält – z.B. während man einen Kaffee trinkt, während des Home Offices oder beim Fernsehen.
Klingeltraining! Viele Hunde starten zu bellen, wenn sie die Türklingel hören, und stoppen auch nicht, wenn sie auf ihre Liegestelle geschickt werden. Auch dieses Verhalten kann trainiert und zumindest verbessert werden. Jedoch ist es wichtig, sich vorerst auf die Grundlage zu konzentrieren: Erst wenn der Hund also verlässlich auf die Liegestelle geschickt werden kann und dort auch sicher bleibt, kann in einem nächsten Schritt daran gearbeitet werden, dass der Hund nicht mehr bellt. In Vorbereitung darauf sollte der Mensch das Geräusch der Türklingel mit dem Handy aufnehmen und eine Bluetoothbox bereitstellen. Das Geräusch wird nun so leise abgespielt, dass der Hund es zwar wahrnimmt, jedoch noch nicht dazu verleitet wird, zu bellen. Der Mensch kann also belohnen, dass der Hund ruhig auf seiner Decke bleibt.