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Video Zusammenfassungen

Training mit Mischlingsrüde "Mochi" – Teil 1: Erziehung durch Beziehung

Thema: Der Hund knurrt Menschen an

Connys Tipp: Rollenverteilung klären, dabei wichtig

Erziehung braucht Beziehung! Die Basis jeder Erziehung ist eine gute Beziehung zwischen Mensch und Hund. Diese beruht auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Der Hund muss seinen Menschen ernst nehmen, damit er darauf vertrauen kann, dass der Mensch für Sicherheit sorgt und der Hund keine Verantwortung übernehmen muss.

Entscheidungen treffen! Damit ein Hund seinen Menschen ernst nimmt, ist es wichtig, dass Entscheidungen vom Menschen ausgehen. Startet der Hund ständig Aktionen, auf die der Mensch reagiert und eingeht, suggeriert ihm dies, dass er für Entscheidungsfindung zuständig ist und Verantwortung trägt. Im Alltag passiert es nur allzu oft, dass Hunde Entscheidungen treffen, ohne dass der Mensch das bewusst wahrnimmt: Der Mensch gibt dem Hund das Signal „Sitz“, der Hund steht nach einer kurzen Zeit wieder auf und der Mensch lässt den Hund gewähren. Der Hund hat also entschieden, nicht mehr zu sitzen, und lernt dabei, dass der Mensch nicht zu seinem Wort steht und der Hund selbst entscheiden darf, wann er was tut. Das ist jedoch spätestens dann ein Problem, wenn der Hund deshalb glaubt, auch für Sicherheit zuständig zu sein. Situationen, in denen der Hund agiert und der Mensch REagiert, gibt es unzählige: Der Hund blickt den Menschen intensiv an und der Mensch streichelt den Hund sofort. Der Hund hat also entschieden, dass nun Zeit für eine Kuscheleinheit ist. Der Hund riecht an der Leine einen spannenden Geruch und zieht den Menschen zu der Stelle, der Mensch folgt brav. Der Hund hat also entschieden, wohin der Mensch zu gehen hat.  Der Hund „führt“ den Menschen zur Futterlade, der Mensch füttert den Hund. Der Hund hat also entschieden, dass er einen Snack bekommt. Es gilt daher stets zu hinterfragen, wer in der Mensch-Hund-Beziehung der agierende und wer der reagierende Part ist.

Imaginäre Strichliste führen! Als Hilfestellung kann man sich vorstellen, dass der Hund eine imaginäre Strichliste führt. Jedes Mal, wenn der Mensch eine Entscheidung trifft, setzt er einen Strich in der Spalte „Mensch“. Jedes Mal, wenn der Hund eine Entscheidung trifft, notiert sich dies der Hund in seiner Spalte. Steht es am Ende des Tages 248 (Hund) zu 3 (Mensch), glaubt der Hund eine sehr wichtige Position einzunehmen und daher für Entscheidungen zuständig zu sein. Der Mensch hingegen ist bald eine Art Marionette, die sehr leicht zu manipulieren ist. So jemanden kann der Hund nicht ernst nehmen. Wer orientiert sich schon an einem Fähnchen im Wind, das sich im Zweifelsfall nach dem Wind dreht? Und warum sollte er seinem Menschen zutrauen, ihm Schutz bieten zu können, wenn er doch sonst auch so wankelmütig ist? Entscheidungen sollten daher zu einem Großteil vom Menschen ausgehen und Forderungen des Hundes ignoriert werden. Das bedeutet natürlich nicht, dass man seinen Hund nie streicheln darf oder Spiele verboten sind. Der Mensch sollte nur den Zeitpunkt wählen und eben selbst die Entscheidung treffen, welche Aktion wann stattfindet.

Mensch als Bodyguard! Im Alltag ist es wichtig, stets zu beobachten, wo sich der Hund positioniert und aufhält. Hat der Hund alles strategisch gut im Blick und ist der „Gefahr“ näher als der Mensch? Dann ist der Hund der Bodyguard und die Rollen müssen gewechselt werden, damit der Mensch dem Hund zeigt, dass er für Sicherheit zuständig ist – und eben nicht umgekehrt. Damit der Hund lernt, dass der Mensch diese Aufgabenverteilung stets im Hinterkopf hat, muss er – auch in einfach Situationen – vorausschauend handeln. Bei einer Begegnung mit einem Menschen oder Hund sollte der Mensch daher den Hund automatisch auf die abgewandte Seite bringen, sodass dem Hund gezeigt wird, dass der Mensch ihn schützt.

Klare Kommunikation mit (fremden) Menschen! Der Mensch muss dafür sorgen, dass der Hund nicht von anderen Menschen bedrängt wird. Sollten Fremde dem Hund also zu nahe kommen oder ihn gar streicheln wollen, muss der Hund wissen, dass sein Mensch für ihn einsteht und die Situation regelt. Es braucht eine klare Kommunikation und Gestik, um die Menschen vom Hund wegzuschicken. Gerade Kinder werden von territorial motivierten Hunden oft verbellt oder angeknurrt. Kinder zeigen nämlich – in den Augen des Hundes – unkontrollierte und schnelle Bewegungen, die der Hund in seiner vermeintlichen Rolle als „Sheriff“ stoppen möchte. Für Kinder gilt daher umso mehr, dass sie den Hund nicht bedrängen dürfen und im Zweifel vom Menschen auf Abstand gehalten werden müssen.