Video Zusammenfassungen

Training mit Junghündin "Rita"
Teil 1: Impulskontrolle & Frustrationstoleranz

Frustrationstoleranz, Ablenkung durch andere Hunde, Menschen, Geräusche

  • Leckerli nicht schon zu Beginn der Übung in der Hand haben (außer man baut ein ganz neues Signal auf), sondern erst das (schon trainierte) Signal ausführen lassen und danach aus der Tasche eine Belohnung zücken. Dennoch schnell belohnen, damit die Verknüpfung auch direkt stattfindet. Achtung: auch die Hand in der Tasche suggeriert dem Hund schon, dass eine Belohnung bereit steht, daher sollte man dies vermeiden, sodass der Hund die Ausführung nicht von der Belohnung abhängig macht!
  • Auflösesignal einführen! Jedes Signal der Welt sollte aufgelöst werden, damit der Hund genau weiß, was man von ihm möchte und wie lange. Ist man damit schlampig, zeigt man sich inkonsequent und der Hund lernt, dass er letztendlich selbst entscheidet und am Ende nicht relevant ist, was der Mensch sagt.
  • Kontinuierliche Belohnung! Zu Beginn sollte sehr konsequent nach jeder Ausführung belohnt werden. Klappt die Übung schon sehr gut und der Hund hat wirklich an verschiedenen Orten und in verschiedensten Situationen verstanden, was man von ihm möchte, kann man die Belohnungsintervalle vergrößern bzw. „intermittierend“ verstärken. Das bedeutet, dass man für den Hund unberechenbar, z.B. das erste, dritte, vierte und sechste Mal belohnt, sodass eine gewisse Erwartungshaltung aufrecht bleibt, bis das erwünschte Verhalten irgendwann selbstverständlich wird.
  • Einfach trainieren! Gutes Training ist so aufgebaut, dass keine Fehler passieren, daher nicht zu ehrgeizig vorgehen, sondern kleinschrittig trainieren! Nur das garantiert nachhaltigen Erfolg des Trainings!
  • Bleiben muss belohnt werden! Hunde sollten nie aus dem Bleib gerufen werden, sondern immer fürs Geblieben sein belohnt werden. Vor allem für eine gute Impulskontrolle ist es wichtig, dass das Warten verstärkt und somit zur Selbstverständlichkeit wird. Nach der Belohnung muss dem Hund gesagt werden wie es weiter geht: weiter „Bleib“ oder indem das Signal aufgelöst wird!
  • Zeitliche und räumliche Abstände trainieren! Für ein gutes Bleib sind nicht nur Entfernungen wichtig, sondern auch, dass der Hund lernt zeitliche Abstände auszuhalten. D.h. nicht nur schrittweise Entfernungen sondern auch zeitliche Entfernungen zu belohnen ist wichtig!  

Fazit: Impulskontrolltraining ist kein simpler Trick, sondern komplexes Training, das genau und kleinteilig stattfinden sollte. Ziel ist es, dass der Hund mit der Zeit lernt, sich besser selbst zu beherrschen und Frust auszuhalten. 

Aufmerksamkeit des Hundes gewinnen

Connys Tipp: Dynamik & Bewegung

Oft werden Hunde wiederholt gerufen, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Wenn das nicht klappt, sollte man tunlichst vermeiden weiter zu rufen, da Worte und Stimme dann immer inflationärer werden. Da Hunde Bewegungsseher sind, reagieren sie meist viel besser auf Dynamik. D.h. rückwärts zu laufen, in die Hände zu klatschen und lockende Geräusche wie das Schnalzen der Zunge sind da oft wesentlich spannender. Vor allem, wenn man den Hund von spannenden Reizen wie anderen Hunden oder Wild weglocken möchte, ist es wichtig, sich durch Bewegung und Dynamik zumindest ebenso spannend zu machen!

Warnwuffen / Bellen bei Verunsicherung & Skepsis

Connys Tipp: für den Hund abchecken!

Zeigt ein Hund das sog. Warnwuffen, das klingt wie ein Bellen mit geschlossenem Maul, wenn er etwas hört oder sieht, was ihm komisch/gruselig vorkommt, sollte man kommentarlos abchecken gehen. D.h. in die Richtung des Geräuschs/Gegenstands/Menschen gehen und ihm zeigen, dass man sich damit beschäftigt hat und deshalb alles OK ist. Dies braucht oft viele Wochen Wiederholung, bis der Hund den Menschen als „Security“ akzeptiert und ihm seine Funktion abnimmt. Ziel ist, dass der Hund nicht selbständig wachsamer wird, sondern erfährt, dass der Mensch Verantwortung übernimmt, wenn er da ist. Auch ein körperliches Dazwischenstellen bzw. den eigenen Körper als Puffer zu nutzen, ist dabei von Vorteil.