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Training mit Amstaff-Mischlingsrüde "Vito" – Teil 2: Apportieren

Der Hund lernt apportieren, damit er geistig und körperlich ausgelastet ist, aber auch Regeln und Grenzen kennenlernt   

Connys Tipp: Training mit dem Futterbeutel, dabei wichtig.

Auslastung! Über die Arbeit mit dem Futterbeutel kann man für geistige und körperliche Auslastung des Hundes sorgen. Gerade aktive Hunde, die schnell Frust entwickeln und daher häufig fiepen, brauchen einen Job, der sie auspowert.

Spaß! Das Apportieren des Futterbeutels soll dem Hund zeigen, dass er mit seinem Menschen richtig viel Spaß haben kann. Diese Erwartungshaltung wirkt sich auch auf andere Signale, wie z.B. den Rückruf, aus. Wenn der Hund weiß, dass sein Mensch ebenfalls für Dynamik und Action sorgt, wird es ihm leichter fallen, sich für den Menschen zu entscheiden.

Kooperation, Respekt und klare Regeln! Apportieren ist eine sehr kooperative Beschäftigung, die auch als Brücke benutzt werden kann, um klare Regeln einzuführen und spielerisch Respekt von seinem Hund einzufordern. Dafür muss der Mensch darauf achten, dass der Hund nicht zum Erfolg kommt, wenn er respektloses Verhalten zeigt. Der Hund darf also nicht lernen, dass er durch Anspringen und Stupsen an den Futterbeutel herankommt. Öffnet man den Futterbeutel, um den Hund zu belohnen, sollte der Mensch dafür sorgen, dass der Hund sich das Futter nicht einfach aus dem Futterbeutel holt, sondern dass man es aktiv anbietet. Bei sehr ungeduldigen Hunden kann es helfen, zuerst ein „Sitz“ einzufordern und dann erst aus dem Futterbeutel zu füttern. Auch die Impulskontrolle verbessert sich durch diese Vorgehensweise.

Vorbereitung! Der Futterbeutel wird mit Leckerlis oder Trockenfutter gefüllt. Bekommt der Hund als Hauptmahlzeit Trockenfutter, kann man dieses ganz einfach in den Futterbeutel füllen, sodass sich der Hund sein Futter erarbeiten darf. Der Hund muss außerdem ein Brustgeschirr tragen, an dem eine Schleppleine befestigt wird. Die Schleppleine hindert den Hund daran, mit der Beute im Maul wegzulaufen.

Sicherheit! Die Schleppleine muss sich immer VOR dem Menschen befinden, damit der Mensch nicht zu Fall gebracht wird. Es sind schon schlimme Unfälle passiert, weil der Mensch auf der Schleppleine gestanden ist oder diese um den Fuß des Menschen gewickelt war.

Hilfe gesucht! Zu Beginn macht es Sinn, zu zweit zu trainieren, sich also eine Hilfsperson zu suchen. Die Hilfsperson hält die Schleppleine und kann diese auch verkürzen, wenn die andere Person den Hund lockt. Dabei sollten beide Personen auf derselben Höhe stehen. Wichtig ist, den Beutel nicht weiter zu werfen, als die Leine lang ist, da die Hilfsperson sonst zu Fall kommen kann oder der Hund ruckartig nach hinten gerissen wird.

Tauschgeschäft! Sollte der Hund den Futterbeutel nicht loslassen wollen, kann man darüber gleich das Signal „Aus“ etablieren und ein Tauschgeschäft aufbauen. Während die eine Hand den Futterbeutel hält, bietet die andere Hand Futter an, das vor die Nase des Hundes gehalten wird. In dem Moment, in dem der Hund den Futterbeutel loslässt, um an das Futter zu kommen, gibt der Mensch das Signal „Aus“.

Verstärkung der richtigen Schritte! Um apportieren aufzubauen, braucht es eine langsame Annäherung an das eigentlich gewünschte Verhalten. Der Hund sollte bereits ausgiebig gelobt werden, wenn er nach dem Werfen des Futterbeutels zu diesem läuft und sich damit beschäftigt. Der Mensch geht dann zum Futterbeutel, öffnet ihn und lässt den Hund daraus fressen. Nach einigen Wiederholungen wartet man darauf, dass der Hund den Beutel – auch nur ansatzweise – ins Maul nimmt. Auch für dieses Verhalten darf der Hund zur Belohnung aus dem Beutel fressen. In einem weiteren Schritt wartet man mit seinem Lob darauf, dass der Hund den Beutel kurz aufhebt oder gar trägt. Nimmt der Hund den Beutel verlässlich ins Maul, lockt man den Hund zu sich, indem man rückwärts läuft, in die Hände klatscht etc. Die Schleppleine darf dabei verkürzt werden. Belohnt wird der Hund vorerst auch, wenn der Hund den Futterbeutel nach wenigen Schritten fallen lässt. Noch ein Tipp: Wenn der Mensch den Futterbeutel vor dem Werfen spannend macht, hat der Hund mehr Motivation und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit schneller hineinbeißen.

Signal? Geduld! Solange der Hund noch nicht verstanden hat, dass er den Futterbeutel aufnehmen und auf direktem Weg zum Menschen bringen soll, wird das Verhalten noch nicht unter Signal gestellt. Erst wenn der Hund diese Verhaltenskette verstanden hat, spricht man ein Signalwort, wie z.B. „Bring“ aus, BEVOR man den Futterbeutel wirft.

Ablenkung vorerst unerwünscht! Wie auch jedes andere Verhalten, sollte das Apportieren vorerst in ablenkungsfreier Umgebung, z.B. im Garten, aufgebaut werden, damit sich der Hund auf die neue Aufgabe konzentrieren kann. Sukzessive dürfen Ablenkungsreize hinzugefügt werden.

Kombination mit Grundsignalen! Sobald der Hund den Futterbeutel verlässlich apportiert, sollte der Hund auch lernen, zu bleiben, wenn der Beutel geworfen wird. Dafür bekommt der Hund die Signale „Sitz“ und „Bleib“. Der Mensch entfernt sich einige Schritte und LEGT den Beutel auf den Boden. Nach der Belohnung, die der Hund fürs Bleiben bekommt, darf man ihn auch zum Futterbeutel schicken. Neben dieser Übung darf der Hund aber weiterhin manchmal einfach dem Futterbeutel hinterherlaufen, ohne vorher geblieben zu sein – natürlich mit entsprechendem Signal, wie „Bring“.